Probenahme mit System: Warum der richtige Probenehmer über Qualität entscheidet

  03.06.2025Kategorie Wissen & How-To, Wissenschaft

In der Pharma-, Lebensmittel- oder Chemieindustrie ist die Probenahme ein zentraler Bestandteil der Qualitätskontrolle. Doch es geht nicht nur darum, eine Probe zu entnehmen – entscheidend ist, wie sie entnommen wird. Denn nur eine korrekt, unverfälscht und repräsentativ entnommene Probe kann als zuverlässige Grundlage für aussagekräftige Analysen dienen. Fehler an dieser Stelle wirken sich direkt auf die Qualitätssicherung aus – mit potenziell gravierenden Folgen.

Warum eine fehlerfreie Probenahme so wichtig ist

Überspitzt gesagt: Eine fehlerhafte Probenahme kann alles zerstören, was danach noch kommt. Verunreinigungen, unvollständige Entnahmen oder unpassende Methoden führen zu verfälschten Ergebnissen – und damit zu falschen Entscheidungen. Besonders in streng regulierten Bereichen wie der Pharmaindustrie gelten klare Standards. Jede Probe muss reproduzierbar, nachvollziehbar und frei von äußeren Einflüssen sein. Nur so lässt sich gewährleisten, dass Produktchargen den erforderlichen Qualitätsanforderungen entsprechen.

Herausforderungen im Praxisalltag

In der täglichen Anwendung der Probenahme begegnen Fachkräfte verschiedenen Hürden:

  • Kontaminationsgefahr: Selbst kleinste Partikel oder Mikroorganismen können Analysewerte massiv beeinflussen.
  • Repräsentativität: Besonders bei inhomogenen Materialien – wie Pulvern oder Mischungen – ist es anspruchsvoll, eine wirklich repräsentative Probe zu ziehen.
  • Vorgaben einhalten: Normen wie GMP oder DIN schreiben detaillierte Abläufe vor, die exakt eingehalten und dokumentiert werden müssen.
  • Umgebungsbedingungen & Personal: Probenahme sollte stets von geschultem Personal unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt werden, um Fehlerquellen zu minimieren.
  • Materialbesonderheiten: Ob flüchtig, haftend, staubend oder toxisch – jedes Medium stellt eigene Anforderungen an Equipment und Vorgehen.

Den richtigen Probenehmer finden – Schritt für Schritt

Eine strukturierte Auswahl des Probenehmers schafft Sicherheit und Effizienz. Die Entscheidung lässt sich anhand folgender Fragen systematisch treffen:

  1. Was soll beprobt werden?
    Flüssigkeit, Pulver, Paste oder viskose Substanz? Das Medium bestimmt maßgeblich den Gerätetyp.
  2. Welche Konsistenz hat das Material?
    Ist es rieselfähig, klumpig, fettig oder toxisch? Diese Eigenschaften beeinflussen Handhabung und Reinigungsaufwand.
  3. Aus welchem Behältnis wird entnommen?
    Der Zugang zu einem Big Bag erfordert anderes Equipment als die Entnahme aus einem Fass oder einer Leitung.
  4. Wie groß ist die Probenmenge?
    Kleinmengen für Laborzwecke oder größere Volumina für Rückstellmuster? Die benötigte Menge beeinflusst das Probenehmer-Volumen.
  5. Welche Probenahmetechnik ist sinnvoll?
    Zielpunktprobe, Allschichtprobe oder Mehrpunktprobe – je nach Ziel muss die Entnahmemethode angepasst werden.
  6. Einweg oder Mehrweg?
    Für sterile, allergene oder toxische Materialien sind Einwegprobenehmer oft die beste Wahl, um Kontamination und Reinigungsrisiken auszuschließen.

Warum Pulver nicht gleich Pulver ist – und es nicht den einen Probenehmer gibt

Es gibt leider nicht den einen Probenehmer für alle Materialien. Jedes Material – sei es ein Pulver, eine Flüssigkeit oder eine viskose Substanz – hat unterschiedliche physikalische Eigenschaften, die die Wahl des richtigen Probenehmers beeinflussen. Ein anschauliches Beispiel zeigt, wie stark die Materialkonsistenz die Wahl des Probenehmers bestimmt:

  • Frei fließendes Pulver (z. B. Puderzucker): Ein feines, trockenes Pulver lässt sich problemlos mit einem Zonen-Sammler aufnehmen. Der Puderzucker rieselt gleichmäßig und mühelos in die Kammern, ohne dass zusätzliche Hilfsmittel benötigt werden.
  • Kompaktes Pulver (z. B. Mehl): Ein anderes Beispiel ist Mehl, das aufgrund seiner dichten Struktur nicht von selbst in die Kammern rieselt. In diesem Fall ist ein Probennehmer mit Schürfkante erforderlich, um das Material gezielt in die Kammern zu befördern.

Diese Beispiele verdeutlichen, dass es keinen universellen Probenehmer gibt. Die Wahl des richtigen Geräts hängt stark von den physikalischen Eigenschaften des Materials ab. Ob rieselfähig, klumpig oder fettig – je nach Konsistenz und Beschaffenheit des Materials kommen verschiedene Probentechniken und -geräte zum Einsatz. Nur so kann eine präzise, kontaminationsfreie und repräsentative Probe gewährleistet werden.

Fazit: Die passende Probenahme ist die halbe Analyse

Wird die Probenahme vernachlässigt, riskieren Sie fehlerhafte Ergebnisse, aufwendige Nacharbeiten und schlimmstenfalls gefährliche Fehlentscheidungen. Eine fundierte Auswahl des Probenehmers – basierend auf Material, Behältnis und Anwendungsumgebung – ist daher essenziell. Unternehmen, die hier investieren, legen den Grundstein für valide Analysen, sichere Produkte und nachhaltige Qualität.

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