Mehrweg- oder Einweg-Probenehmer: Was ist nachhaltiger?

  28.04.2022Kategorie Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit spielt in allen Bereichen unseres Lebens eine immer größere Rolle. Jeder ist bemüht nachhaltig und ressourcenschonend zu handeln. Aus diesem Grund werden Mehrwegprodukte oftmals Einwegprodukten vorgezogen. Aber kann in allen Bereichen problemlos auf Einwegprodukte verzichtet werden? Und ist Verzicht die einzige Lösung?  

In der pharmazeutischen und chemischen Industrie sowie der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie gibt es sensible Bereiche, die höchste Reinheit erfordern. Hier werden Produkte hergestellt, die Patienten verabreicht bekommen oder die Verbraucher direkt konsumieren. Dementsprechend kommt es bei allen Verarbeitungsschritten, auch bei der Probenahme, auf höchste Reinheit an. Unter keinen Umständen dürfen das Material und die entnommene Probe kontaminiert oder verunreinigt sein. Für die Probenehmer bedeutet dies, er muss partikelfrei und unter Umständen steril sein. 

Vor- und Nachteile von Mehrwegprobenehmer 

Der entscheidende Vorteil von Mehrweg-Probenehmern liegt darin, dass sie immer wieder verwendbar sind. Das bedeutet aber auch, dass sie gereinigt werden müssen. 

Auf den ersten Blick scheint die Reinigung ein leichter Prozess zu sein. Doch besonders in sensiblen Industriebereichen stellt die Qualitätssicherung hohe Ansprüche. Die Reinigung des Probenehmers muss fachgerecht erfolgen, außerdem sollte der Reinigungsprozess reproduzierbar sein und nachweislich wirksam sein. Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Audits werden die Methode und der genaue Ablauf der Reinigung streng beurteilt. 

Die Reinigung kann ein aufwendiger Prozess sein: Der Probenehmer muss meist erst demontiert werden, mit hochwirksamen und desinfizierenden Reinigungsmitteln von möglichen Produktresten befreit werden, bevor er wieder getrocknet und montiert werden kann. Das nimmt viel Arbeitszeit in Anspruch und verursacht hohe Kosten für Reinigungsutensilien sowie Reinigungsmittel. 

Fettige oder stark haftende Medien erschweren die Reinigung zusätzlich, da die restlose Entfernung großen Aufwand bedeutet. Darüber hinaus stellt das Beproben von giftigen oder gefährlichen Medien und von hochkonzentrierten pharmazeutischen Inhaltsstoffen ein Risiko für die Gesundheit der reinigenden Arbeitskraft dar. So können gesundheitsschädliche Rückstände im Probenehmer zurückbleiben und die Arbeitskraft gefährden. Angemessene Arbeitsschutzmaßnahmen während des gesamten Reinigungsprozesses sind daher Pflicht. 

Aufwand bei der Reinigung von Mehrwegprobenehmer

Zudem hinterlassen gefährliche und aggressive Medien bedenkliche Reinigungsrückstände: Das kontaminierte Reinigungswasser muss wiederaufbereitet oder in Einzelfällen sogar verdampft werden. Die eingesetzten Reinigungsutensilien wie zum Beispiel Schwämme, Tücher und Bürsten sowie die Arbeitsschutzkleidung müssen gereinigt oder entsorgt werden. Denn oft kommen bei den Utensilien und der Schutzkleidung Einwegprodukte zum Einsatz. Muss der Probenehmer zusätzlich sterilisiert werden, fallen Sterilisationsbeutel und die benötigte Energie zum Sterilisieren an. Wird dieser Prozess zu einem externen Anbieter verlagert, kommen Transportwege sowie Verpackungsmaterialien hinzu.

Mehrweg- und Einweg Zonensammler, Quelle: Bürkle

Es wird deutlich: Der Reinigungsprozess eines Mehrweg-Probenehmers kann aufwendig sein und somit zeit- sowie kostenintensiv sein. Zudem fallen bei der Reinigung Rückstände und je nach Applikation Abfälle an, die entsprechend aufbereitet, gereinigt oder entsorgt werden müssen. Applikationsabhängig kann die ökologische Belastung beim Einsatz eines Mehrwegprobenehmers also deutlich größer sein als bei einem Einwegprobenehmer. 

Doch selbst das fachgerechte Reinigen kann die kontinuierliche Partikelfreiheit und Sterilität der Mehrweg-Probenehmer nicht immer gewährleisten. Immer mehr Auflagen schließen die Probenahme mit Mehrweg-Probenehmern sogar komplett aus, insbesondere in den sensiblen Bereichen bei denen es auf höchste Reinheit ankommt. 

Vor- und Nachteile von Einwegprobenehmer 

In den sensiblen Bereichen der Pharma-, Chemie-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie stellen Einweg-Probenehmer oft die einzige Lösung da. Denn ihr wichtigster Vorteil ist die sichere Partikelfreiheit und Sterilität, wodurch Verunreinigungen und Kontaminationen bei der Probenahme ausgeschlossen sind. Ihr größter Nachteil: Die Entsorgung.  

Dabei stellt die Entsorgung an sich nicht das Problem dar, sondern der unsachgemäße Umgang damit. Benutzte Einweg-Probenehmer auf Deponien zu entsorgen, ist unbestritten der falsche Weg.  Im Idealfall sind sie mittels Recycling in den Stoffkreislauf zurückzuführen. Schließlich ist der Kunststoff, aus dem die Einweg-Probenehmer gefertigt sind, ein wertvoller sowie effizienter Wertstoff, dessen Wiederverwendung dabei hilft, natürliche Ressourcen zu schonen. 

Sind die zu beprobenden Medien aber gefährlich und aggressiv, wird das Recycling der Probenehmer schwierig. Denn auch hier kann die Kontamination zum Problem werden. Oft muss die Entsorgung dann zwingend mittels Verbrennung erfolgen, wobei die entstehende Abwärme idealerweise zumindest zurückgewonnen und energetisch genutzt werden sollte. 

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    Mehrweg oder Einweg – was ist besser? 

    Was nun die bessere oder umweltverträglichere Alternative ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Mehrweg-Probenehmer können zwar immer wieder verwendet werden, um aber eine kontinuierliche Partikelfreiheit und Sterilität zu gewährleisten, fällt eine fachgerechte Reinigung an, die sehr aufwendig ist. Einweg-Probenehmer hingegen sind kontinuierlich partikelfrei und oft steril, allerdings muss hier die fachgerechte Entsorgung garantiert werden, die oft nicht leicht umsetzbar ist. 

    Nur aus Bequemlichkeit auf Einwegprodukte auszuweichen, ist sicherlich der falsche Weg, aber Einwegprodukte generell abzulehnen ebenso. Jedes Unternehmen und jeder Anwender muss sich immer wieder die Frage stellen, was die optimale Lösung für die jeweilige Anwendung ist. 

    Quelle: Bürkle

    Einweg-Probenehmer aus Bio-Kunststoff 

    Als eine möglichst ökologische Alternative bietet Bürkle Einweg-Probenehmer aus Bio-Kunststoff an. Für die Herstellung wird ausschließlich Kunststoff aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet. Der verwendete Bio-Kunststoff ist zu 100 Prozent recycelbar und enthält keine fossilen Rohmaterialien. Dies bedeutet eine deutliche CO2-Ersparnis sowie eine Reduktion des Treibhauseffektes. 

    Das für die Einweg-Probenehmer verwendete Bio-Polyethylen wird aus Bio-Ethanol und dies wiederum aus dem nachwachsenden Rohstoff Zuckerrohr gewonnen. Das gängige Polyethylen hingegen wird aus fossilen Rohstoffen wie Öl oder Erdgas gewonnen. Bereits während der Produktion bindet jede Tonne Bio-Polyethylen mehr als zwei Tonnen CO2 aus der Atmosphäre. Das unterstützt die Reduzierung von Treibhausgasen. Gleichzeitig weist das Bio-Polyethylen die gleichen Eigenschaften wie „herkömmliches“ Polyethylen aus fossilen Rohstoffen auf: Es ist genauso vielfältig einsetzbar und kann ebenfalls recycelt werden. 

    Weitere Informationen

    Dieser Blogbeitrag entstand mit freundlicher Unterstützung der Firma Bürkle.

    Entdecken Sie viele weitere Produkte der Firma Bürkle in unserem Online-Shop. Die LaboPlast® Bio und SteriPlast® Bio Produkte von Bürkle vereinen Nachhaltigkeit und höchste Reinheit. Die Bio-Probennehmer bestehen aus recycelbaren Bio-Kunststoff und erfüllen gleichen Anforderungen wie Einweg-Probenehmer.

     

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