Science Slams – Wissenschaftler entdecken die Bühne für sich
Science Slams – Wissenschaftler entdecken die Bühne für sich und machen Wissenschaft zunehmend auch für Laien erlebbar. Woher kommt der Trend und wo gibt es Events in Deutschland?
Poetry versus Science Slams
Vorbild des Science Slams (Wissenschaftswettstreit) ist der sogenannte Poetry Slam. Das ist ein literarischer Wettbewerb, bei dem selbstverfasste Texte innerhalb eines festen Zeitfensters vorgetragen werden. Die Zuschauer küren im Anschluss den Sieger. Der größte Unterschied – abgesehen von der Thematik – besteht darin, dass beim Science Slam alle Hilfsmittel erlaubt sind. So können beispielweise Präsentationen, Requisiten, Cartoons oder Live-Experimente eingesetzt werden, um die Gunst des Publikums zu erreichen.
Erfolgsgeschichte
Das Format des Poetry Slams entstand Ende der 80er Jahre in Chicago und verbreitete sich in den 90er Jahren weltweit. Die Wurzeln des wissenschaftlichen Pendants liegen tatsächlich in Deutschland. 2006 fand der erste Science Slam in Darmstadt statt. Mediale Aufmerksamkeit und ein entsprechend größere Verbreitung zog jedoch erst der Science Slam 2009 in Hamburg auf sich. Mittlerweile hat das Konzept zahlreiche Nacheiferer bekommen und in fast jeder deutschen Universitätsstadt finden Science Slam statt. Auch international ist das Konzept auf dem Vormarsch: Seit 2014 finden jährlich Europameisterschaften statt. Das Finale wird immer im Herkunftsland des Vorjahressiegers abgehalten.
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Wie funktioniert ein Slam?
Wie gesagt ist fast alles erlaubt, um das Publikum vom wissenschaftlichen Vortrag zu überzeugen. Slammer und Slammerinnen sind meist junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die ihr Forschungsthema unterhaltsam und verständlich dem Publikum präsentieren. Die Präsentationszeit ist in der Regel auf 10 Minuten beschränkt. Die Jury ist dabei das Publikum. Durch Klatschen oder Abstimmungskärtchen werden die Vorträge benotet. Bewertet wird nicht nur der wissenschaftlichen Inhalt, sondern auch Verständlichkeit und Unterhaltswert. Das folgende Video erklärt, was ein Science Slam ist.
Themen der Science Slams
Erlaubt sind in der Regel Vorträge, die auf eigenen Forschungsergebnissen beruhen. Der thematischen Vielfalt – sind wie der Wissenschaft – kaum Grenzen gesetzt! So erklärte die Linguistin Katharina Minz in ihrem Slam, was Sprachwissenschaftler eigentlich erforschen und wie sie die Welt zu einem besseren Ort machen. Der Physiker Boris Lemmer macht dagegen mit seinem Vortrag (Platz 1) „Elementarteilchen – Bis(s) ins Innere des Protons“ die Kernphysik für jedermann verständlich. Offenbar so erfolgreich, dass 2014 das gleichnamige Buch von ihm erschien. Und die Bloggerin Susanne Grube gibt in ihrem Vortrag „Das bizarre Balzverhalten der Windenglasflügelzikade“ Einblick in das Paarungsverhalten der Zikade und was wir daraus lernen können. Der Neurobiologie referierten über die „Die Entdeckung der Langsamkeit“. Auf YouTube findet sich eine Vielzahl spannender Science Slam Vorträge.
Slammer oder Zuschauer werden
Voraussetzung für die Teilnahme ist in der Regel ein hochschulgebundenes Projekt und dass der Vortrag auf euren eigenen Forschungsergebnissen basiert.
Bis zum Jahresende finden noch eine Vielzahl an Wettbewerben statt. Eine Übersicht mit vielen Terminen findet sich unter www.sciencslam.de und https://www.science-slam.com. Die Tickets kosten in der Regel zwischen 10 und 15 Euro.
Mehr Informationen
Sie suchen mehr Infos zum Thema? Hier finden Sie zahlreiche Informationen, Termine und Videos.
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