Whiskey hat einzigartigen „Fingerabdruck“
Whisky ist nicht gleich Whiskey – soviel ist mittlerweile fast jedem klar. Doch die Arten unterscheiden sich gar nicht nur in Herkunft, Herstellungsprozess und Geschmack. Wissenschaftler haben nämlich nun herausgefunden, dass jeder Whiskey absolut einzigartig ist.
Mikroskopische Untersuchung offenbart Alleinstellungsmerkmal von Whiskey
Stuart J. Williams, Martin J. Brown VI, und Adam D. Carrithers, alle drei Wissenschaftler im Fachbereich Maschinenbau an der University of Louisville, untersuchten Tropfen verschiedener Whisky Arten mit dem Mikroskop. Mikroskopiert wurden reine und mit Wasser verdünnte Proben.
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Die Forscher stellten fest, dass ein mit Wasser auf 20 Volumenprozent gestreckter amerikanischer Whiskey beim Verdunsten ein charakteristisches Netzwerkmuster auf der Oberfläche hinterlässt. Dabei verändern sich Form und Beschaffenheit dieser Ringe je nach Alkoholgehalt. Bei schottischen Whiskys zeigte sich dieses Phänomen dagegen nicht.

Whiskey offenbart unter dem Mikroskop einzigartige Netzwerkstrukturen. Quelle: Stuart J. Williams, Martin J. Brown, VI, and Adam D. Carrithers
Ursachen für den Effekt
In der Fachzeitschrift „Physical Review Fluids“ gingen die Forscher nun den physikalischen Ursachen dieses Effekts auf den Grund. Diese liegt laut den drei Forschern in der unterschiedlichen Lagerung der Spirituosen: Während der amerikanische Bourbon vorzugsweise in neuen, verkohlten Eichenfässern lagert, reift der schottischer Whisky dagegen meist in bereits genutzten Fässern.
Bei der Lagerung der amerikanischen Spirituose gelangen so recht viele Schwebstoffe vom Holz in die Flüssigkeit. Beim Verdunsten verknüpfen sich diese winzigen Partikel dann. Daraus entstehen die einzigartigen Netzstrukturen in der Spirituose, die erst unter dem Mikroskop sichtbar werden. Und dabei zeigt jeder Bourbon, je nach Zusammensetzung der Substanzen, ein einzigartiges Muster. Das Verfahren könnte künftig genutzt werden, um Fälschungen oder gestreckte Whiskey einwandfrei zu identifizieren.
Weiterführende Infos
Hier geht es direkt zur Originalquelle: Whiskey webs: Microscal fingerprints of bourbon whiskey, Phys. Rev. Fluids 4, 100511 – Published 24 October 2019.
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