Sicherheit im Labor: Erkennen von Gefahrenquellen
Der sichere Umgang mit Chemikalien im Labor ist von entscheidender Bedeutung, um den Menschen und die Umwelt zu schützen. In diesem Blogbeitrag aus unserer Reihe zur Sicherheit im Labor geht es um das Erkennen von Gefahrenquellen.
Dabei sind insbesondere die Gefahrstoffe zu beachten. Gefahrstoffe sind nach § 3a ChemG (Gesetz zum Schutz vor gefährlichen Stoffen (Chemikaliengesetz – ChemG)) gefährliche Stoffe und Gemische, also z.B. explosive, entflammbare, toxische oder mutagene Stoffe. Der sichere Umgang mit diesen Gefahrstoffen wird in der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) geregelt, weitere Grundlagen und Handlungshilfen für die tägliche Praxis finden sich in der BG RCI-Publikation „Sicheres Arbeiten in Laboratorien – Grundlagen und Handlungshilfen“ – DGUV Information 213-850.
Zum Selbstschutz sowie zum Schutz der Kollegen und der Umwelt ist es zunächst erforderlich, die Gefahrstoffe und mögliche Gefahrenquellen zu identifizieren. Eine maßgebliche Gefahrenquelle sind die Reagenzien selbst. Das Sicherheitsdatenblatt liefert wichtige Sicherheitshinweise, beispielsweise zur ersten Hilfe, sicheren Handhabung, persönliche Schutzmaßnahmen, Lagerung oder Entsorgung. Vor jedem Einsatz einer Chemikalie ist das Sicherheitsdatenblatt vollständig zu lesen.

Sicherheitsdatenblatt Ethanol EMSURE® (Art. 100983)
Zur Abfrage der Sicherheitsdatenblätter dienen die Webseiten der Hersteller. Im Notfall ist jedoch Eile geboten. Wichtige Informationen zur Gefährdung, Sicherheit und korrekten Anwendung können daher bei Merck-Reagenzien direkt auf dem Etikett abgelesen werden, dargestellt durch Piktogramme, Sicherheitshinweise im Wortlaut (Signalwort, H & P-Sätze) sowie Gebrauchsanweisungen.

Etikett Chemizorb® HF (Art. 101561), Sicherheitshinweise im Wortlaut sowie Gebrauchsanweisung des Produkts auf der rechten Seite des Etiketts
Sowohl Produktdaten (z.B. Artikelnummer, Charge, Haltbarkeit, Herkunftsland, GTIN) als auch das Analysenzertifikat und das Sicherheitsdatenblatt können bei Merck-Reagenzien direkt über den 2D-Barcode des Etiketts gescannt werden. Zum Auslesen der Daten kann die eigens dafür entwickelte App „My M Safety“ verwendet werden. Selbst die direkte Anbindung und Übertragung der ausgelesenen Produktdaten z.B. an laboreigene LIMs-Systeme ist durch global einheitliche Verschlüsselung der Daten (GS1) möglich.

Etikett Ethanol EMSURE® (Art. 100983) mit 2D-Barcode, Smart Label
Auch selbst hergestellte Reagenzien und Mischungen müssen Informationen und Gefahrenhinweise enthalten und eindeutig mit Bezeichnung und Piktogrammen gekennzeichnet werden. Verfügbare Blanko-Etiketten enthalten sogar selbstklebende Piktogramme und Signalwörter und ermöglichen die einfache Beschriftung inkl. Zusammensetzung und GLP-Dokumentation, z.B. Haltbarkeit und Kontaktdaten.

Flasche mit Muster-Etikett

Etikettenset zum Selbst-Beschriften,
inkl. Piktogramm- und Signalwort-Etiketten (Art. 1.00801.0001)
Hinweise zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung gefährlicher Chemikalien finden sich in der CLP-/EU-GHS-Verordnung (Global Harmonized System – GHS).
Des Weiteren stellen Art und Größe der Verpackung eines Stoffes eine mögliche Gefährdung dar.
-
- Wie groß und wie schwer ist das Gebinde?
- Ist das Material stabil genug?
- Welche Gewichte darf ich täglich heben?
- Welche Mengen darf ich in meinem täglichen Umfeld verwenden?
- Sind es Mehrweggebinde, die ich zurückgeben kann?
- Ermöglicht das Design der Verpackung eine einfache und sichere Handhabung des Gefahrstoffes?
- Gibt es geeignetes Zubehör, das den Einsatz der ausgewählten Verpackung sicherer und einfacher macht?
Alle diese Fragen sollten bei der Auswahl der Packungsgröße für eine Chemikalie berücksichtigt werden. So kann z.B. eine schwere, unhandliche Glasflasche herunterfallen und dabei schnell zerbersten. Je nach Qualität / Reinheit / Anwendung des Gefahrstoffes gibt es zahlreiche Packmittel-Alternativen, wie z.B. HDPE- oder Safebreak-Flaschen, die für eine schnelle und gezielte Lösung spezifischer Themen sorgen.

Merck Packmittelvielfalt und Sicherheitszubehör
Auch Ihre spezifische Anwendung kann eine besondere Gefährdung bedeuten.
-
- Welche Menge wird pro Tag / Woche benötigt?
- An welchem Ort wird die Chemikalie eingesetzt und wie kommt sie dorthin?
- Wie gewährleiste ich den sicheren Einsatz der Gefahrstoffe vor Ort?
- Kommt instrumentelle Analytik zum Einsatz und kann ich ggf. das Gebinde direkt anschließen?
Ihre spezifischen Anforderungen sind die Basis für die Auswahl und die Gestaltung sicherer Laborprozesse. Beispielsweise können speziell entwickelte Entnahmesysteme oder HPLC-Adapter sowohl den versehentlichen Kontakt zu Gefahrstoffen als auch die Gefahr von Verunreinigungen und damit verbundene Falschanalysen auf ein Minimum reduzieren. Auch könnten Mehrweggebinde sowohl eine ökologische als auch ökonomische Alternative bieten. Gehen Sie auf „Nummer Sicher“, um Ihre Prozesse sicher, einfach und kontaminationsfrei zu gestalten.
Weitere Informationen
Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von Merck.
In unserem Online Shop finden Sie eine riesige Auswahl an Produkten von Merck.
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