Sterilisieren von biologischen Gefahrstoffen
Das Sterilisieren von biologischen Gefahrstoffen ist eine besondere Herausforderung. Der Sterilisationserfolg derartiger Prozesse ist abhängig von einer vollständigen Entfernung der Luft – sowohl aus der Autoklavenkammer als auch aus dem zu sterilisierenden Produkt. Die dabei aus dem Autoklaven entfernte Abluft wird normalerweise einfach in die Umgebung abgegeben. In Laboren, in denen biologische Gefahrstoffen zum Einsatz kommen, ist jedoch eine Reinigung der kontaminierten Prozessabluft des Autoklaven notwendig.
TRBA 100 – Technische Regeln für biologische Arbeitsstoffe
Die Reinigung schreibt die TRBA 100 – Technische Regeln für biologische Arbeitsstoffe vor. Diese schreibt in Laboren ab der Sicherheitsstufe 2 die Behandlung der Prozessabluft aus einem Autoklaven vor. Dies ist notwendig, da die Abluft eventuell durch Mikroorganismen aus dem zu sterilisierende Produkt kontaminiert ist. Hierfür ist ein geeignetes Verfahren zu verwenden.
Für Autoklaven ist dies in der Regel die Filtration. Hierfür erfolgt die Ausstattung des Autoklaven mit einem Abluftfilter. Sämtliche aus dem Autoklaven verdrängte Luft wird über den Filter gleitet und Mikroorganismen werden in diesem zurück gehalten. Der Filter wird während des Sterilisationsprozesses „in-line“ mit sterilisiert werden, um die darin zurückgehaltenen Mikroorganismen zu inaktivieren.
Abluftfilterfiltration, Quelle: Systec
Die TRBA 100 behandelt nur die aus dem Autoklaven abgegebene Abluft, nicht aber das anfallende Kondensat. Während des Sterilisationsprozesses kondensiert Dampf auf dem Produkt und wird somit wieder zu Wasser (Kondensat). Dieses Wasser kann potenziell ebenfalls durch Mikroorganismen kontaminiert sein. Daher ist sicherzustellen, dass das Kondensat während des Sterilisationsprozesses im Autoklaven verbleibt. Zusätzlich muss vor der Entsorgung des Kondensats eine „in-line“ Sterilisierung erfolgen.
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Permanent kontrolliert – Abluftfiltration mit Kondensat-Inaktivierung
Für die erfolgreiche Sterilisation von biologischen Gefahrstoffen ist eine Aufrüstung des Autoklaven mit einer Abluftfiltration notwendig.
Der autoklavierbare Sterilluftfilter ist in Form einer Filterkerze ausgeführt. Diese Filterkerze besteht aus einer PTFE-Membran mit einer Porengröße von 0,2 μm. Die Filterkerze befindet sich zudem in einem druckfesten Gehäuse und ist jederzeit schnell auswechselbar. Überwacht durch ein PT-100 Temperatursensor, erfolgt automatisch bei jedem Sterilisierprozess auch in-line die Sterilisierung der Filterkerze.
Das Kondensat wird während der Aufheiz- und Sterilisierphase im Druckbehälter zurückgehalten und sicher mit sterilisiert. Durch die Abluftfiltration und Kondensatsterilisation können vor Ende der Sterilisierphase keine Keime entweichen. Dies stellt sicher, dass alle Gase oder Flüssigkeiten, die beim Verdrängen aus dem Autoklaven eine potenzielle Gefahr für die Umwelt darstellen können, entweder gefiltert und inline sterilisiert werden.
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Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von Systec – unserem Partner für Autoklaven und Zubehör.
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